29.08.2014

Stiftung Warentest

Test von Coaching-Ausbildungen

Im September 2013 veröffentlichte die Stiftung Warentest Testergebnisse zu 8 Coaching-Ausbildungen1. Und siehe da: die ESBA, das Institut, an dem ich meine Ausbildung absolviert habe, ist auch dabei. Ein Argument, den Testbericht zu erwerben.

Getestet wurden Ausbildungen im Umfang von mindestens 80 Ausbildungsstunden. Die hier u.a. getestete 120 –stündige Ausbildung der ESBA stellt dabei das erste Semester des von mir abgeschlossenen 5-semestrigen Lehrgangs dar. Dieser bestand aus insgesamt 428 Stunden Präsenzunterricht zuzüglich weiteren 115 Zeitstunden Peergrouparbeit, Einzelcoaching, Praxisnachweis, Selbsterfahrung sowie das Verfassen einer Master-Arbeit und endete mit dem Abschluss zum Master of Science Coaching. Dieser Master-Abschluss existiert wegen einer Änderung des österreichischen Hochschulgesetzes inzwischen leider nicht mehr.

Eine Benotung der Ausbildungen wurde nicht vorgenommen, alle Anbieter haben ihre spezifischen Vor und Nachteile, scheinen aber alle für eine Erst-Ausbildung geeignet zu sein.

Der Test gelangt schließlich zu dem Fazit: “ein Kurs genügt nicht, um sich auf das komplexe Berufsbild vorzubereiten“. Dem kann ich nur zustimmen. Kurze Ausbildungen können nur oberflächliche Fähigkeiten vermitteln und eine gute Praxiserfahrung ist durch nichts ersetzbar. Dennoch: aus meiner Praxiserfahrung ist eine kurze Ausbildung oft schon mehr als das, was heutzutage gelebte Realität ist.

Der Test bewertet das Unterrichtsmaterial der ESBA als mangelhaft, das ist mir nicht so erschienen, die positiv hervorgehobene Betonung der Praxisnähe kann ich jedoch bestätigen. Ich kann die Ausbildung bei der ESBA nur empfehlen - nun ja – wenn mir die ESBA nicht als einer der besten Anbieter erschienen wäre, wäre ich für den Master-Lehrgang sicherlich nicht 2 Jahre lang monatlich nach Wien gefahren.

Vor allem spricht der Artikel das Dilemma an, dass es keine geregelte Ausbildung und/oder Anforderungen für das Berufsfeld des Coaches gibt. Dazu kommt, dass es allein in Deutschland über 20 Dachverbände gibt und in dieser Folge fast schon jeder Ausbilder ein eigenes Zertifikat vergibt.

Umso begrüßenswerter ist es, dass sich die Stiftung Warentest die Mühe gemacht hat, als erste unabhängige Instanz einen Kriterienkatalog für Coaching-Erstausbildungen zu erstellen, mit Kriterien zu Teilnehmervoraussetzungen, Ziele der Ausbildung, Umfang/Dauer, Inhalte, Vermittlung sowie Abschlussprüfung und -bestätigung.

Die geforderten Inhalte sind unterteilt in 13 Themenfelder und in 65 Aspekten detailliert erklärt. Eine wirklich gute Übersicht. Angesichts dieser Themenvielfalt scheint ein Standard von mindestens 250 Zeitstunden Präsenzunterricht fast schon gering.

Bleibt zu hoffen, dass sich die Coaching-Verbände – vielleicht auf Grundlage dieser Zusammenstellung – endlich auf einen gemeinsamen Kriterienkatalog einigen.

Also: Für die persönliche Weiterentwicklung ist sicherlich jede Ausbildung bereichernd; als Grundlage für den Beruf des Coaches sollte – je nach Vorbildung – eine fundierte Ausbildung herangezogen werden.

Herzlichst Ihre Kirsten Hilsenbeck

Quelle:
1Der Test sowie der Kriterienkatalog ist über www.test.de beziehbar.

 

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